Wer sich dazu entscheidet, ein Jahr an einer neuseeländischen Highschool zu verbringen, muss zuvor den Bewerbungsprozess der Austauschorganisation durchlaufen. Nach der schriftlichen Bewerbung steht das Interview auf dem Plan. Hier will die Organisation sich persönlich davon überzeugen, ob der Bewerber ein geeigneter Kandidat für ein Auslandsjahr ist. Für viele ist dieser Teil ziemlich furchteinflößend, doch wenn man sich an ein paar Grundregeln hält, kann man das Interview ohne Probleme meistern.
Regel Nummer 1: Authentizität
Bei dem Interview entscheiden die Prüfer, ob du einem Jahr in Neuseeland gewachsen sein wirst. Es hilft nichts, sich zu verstellen und dann später im Ausland zu merken, dass man mit der Situation überfordert ist. Deshalb sollte man keine Angst haben, neben seinen Stärken auch seine Schwächen einzugestehen – Ehrlichkeit wird immer wertgeschätzt. Denn wer weiß, wo seine Fehler liegen, kann auch an diesen arbeiten. Das wissen auch die Prüfer und sie wissen außerdem, dass jemand, der seine Schwächen nicht zugeben kann, auch in Konfliktsituationen oft falsch reagiert. Keine gute Voraussetzung für Austauschschüler. Das Interview ist quasi der erste Test eines Auslandjahres – wer authentisch bleibt kann auch gleich für sich selbst sehen, wie er mit dieser Situation zurechtkommen würde.
Regel Nummer 2: Sich Informieren
Wer in ein fremdes Land geht, sollte sich etwas mit der dortigen Kultur, den Gepflogenheiten etc. auskennen. Natürlich muss man kein Experte der neuseeländischen Politik sein, doch mit etwas Wissen kann man immer Extrapunkte sammeln. Auch sollte man sich mit dem eigenen Land auskennen, schließlich fungiert man als dessen Repräsentant im Ausland. Für Stipendien-Bewerber ist dieser Punkt besonders wichtig, sie werden oft über Politik, Geschichte und aktuelle Ereignisse befragt.
Beliebt sind bei Interviews beispielsweise Rollenspiele, bei denen man einem neuseeländischen Mitschüler das deutsche Schul- oder Wahlsystem erklären soll.
Gute Englischkenntnisse sind bei den meisten Organisationen Voraussetzung für einen Austausch nach Neuseeland – man sollte sich darauf einstellen, das Teile des Interviews in Englisch geführt werden.
Regel Nummer 3: Interesse zeigen
Bei dem Interview geht es in erster Linie darum, den Bewerber kennenzulernen. Dabei zählt weniger Fachwissen, sondern seine Persönlichkeit. In Rollenspielen und Einzelgesprächen wird festgestellt, ob der Kandidat sich in einem fremden Umfeld behaupten kann, ob er respektvoll und interessiert mit anderen Kulturen umgeht und ob er offen auf neue Leute zugehen kann. Ein gesundes Selbstvertrauen sollte an den Tag gelegt werden, denn wer sich schüchtern in sich zurückzieht, wird es auch im Ausland schwer haben, sich einzufügen und Anschluss zu finden.
Die Prüfer wollen auch wissen, warum der Bewerber sich gerade für Neuseeland entschieden hat, was die Motivation für ein Austauschjahr ist und wie man sich in bestimmten Situation (beispielsweise Konflikte mit der Gastfamilie) verhalten würde. Es hilft, sich schon im Voraus über diese Fragen Gedanken zu machen. Am besten überlegt man sich vor dem Interview auch noch einige Fragen, die man den Prüfern stellen kann – das zeugt von besonderem Interesse und kann positiv in die Bewertung einfließen.