Unter der strahlenden Sonne Neuseelands findet jedes Jahr ein außergewöhnliches und unterhaltsames Happening statt, das von Einheimischen und Touristen gleichermaßen mit Spannung erwartet wird: die seal silly season – die verrückte Robben-Saison.
Neben den berühmten Kiwis und dem majestätischen Albatros erobert hier eine weitere Tierart, die die Herzen der Menschen: die neuseeländische Pelzrobbe. Diese Kreaturen sind für ihre lebhafte Persönlichkeit bekannt und kommen unter anderem am Strand zusammen, um ihn mit ihrem Charme, ihrer Verspieltheit und ihrem Schabernack zu erobern.
Die seal silly season beginnt im frühen Sommer, wenn die Robben an den Küsten Neuseelands ankommen, um sich auszuruhen, sich zu paaren und ihre Jungen zur Welt zu bringen. Die Strände werden dann zu einem regelrechten Spielplatz, besonders für die jungen verspielten Meeressäuger. Es entsteht ein Schauspiel von Hunderten Pelzrobben, die auf den Felsen und im flachen Wasser herumtollen, sich gegenseitig jagen und akrobatische Sprünge vollführen. Die Begeisterung der Menschen für diese Zeit ist ansteckend. Einheimische und Touristen strömen in Scharen zu den Stränden, um dieses Schauspiel der Natur zu erleben. Spezielle Robbenführungen, bei denen fachkundige Guides den Besucher:innen wertvolle Informationen über die Pelzrobben und ihren Lebensraum vermitteln, werden angeboten.
Die Beziehung zwischen Mensch und Robbe geht jedoch über das bloße Zuschauen hinaus. Die Pelzrobben sind neugierige Wesen und haben keine Angst vor dem Kontakt mit Menschen. Manchmal kommen sie bis ans Ufer, um neugierig die vorbeigehenden Menschen zu beobachten. Es gibt zahlreiche Geschichten von Robben, die mit Badegästen schwimmen, auf Kajaks klettern oder beim Picknick auftauchen. Wie der Mensch, hat es die Robbe gerne warm, so trifft man auch innerhalb von Städten oder auf aufgeheizten Asphaltstraßen auf die sonnenbadenden Tiere. Da sie mitunter gut durch Katzen- und Hundetüren passen, wurde manch einer auch schon zum Feierabend von einer Robbe im eigenen Hausflur begrüßt. Welch außergewöhnliche Begegnung, auf die man wohl nur in Neuseeland hoffen kann.
Image by Maria E. Mayobre